Fruchtsäfte haben ein besseres Image als Süssgetränke. Dies dürfte unbestritten sein. Inwiefern dieses Image sich mit der Evidenzlage deckt, steht aber auf einem anderen Blatt Papier.
Bereits in der im Blog vom 21. Juli erwähnten Studie wurde der Fruchtsaftkonsum mit einem leicht erhöhten Diabetesrisiko bei Frauen in Verbindung gebracht. Die gestern von Julie Palmer und Mitarbeitenden in den Archives of Internal Medicine veröffentlichte Studie bestätigt dies (1). Die Autoren untersuchten den Zusammenhang zwischen dem Konsum von gesüssten Getränken oder Fruchtsäften und dem Auftreten von Diabetes bei knapp 44’000 afroamerikanischen Frauen. Nach zehn Jahren Beobachtungszeit traten etwas über 2700 Diabetesfälle auf, wobei das Risiko einer Diabeteserkrankung sowohl mit steigendem Konsum an gesüssten Getränken wie auch mit steigendem Konsum an Fruchtsäften einher ging. Die Risikoerhöhung betrug 24 % für die Frauen, die täglich 0.6 L oder mehr an Süssgetränken einnahmen, und 31 % bei der entsprechenden Menge an Fruchtsäften.
Auch wenn in Fruchtsäften wohl mehr Vitamine, Mineralstoffe und andere „positive“ Substanzen vorliegen als in gesüssten Getränken, so enthalten Fruchtsäfte nun mal auch eine relativ grosse Menge an Kohlenhydraten. Und eine hohe Zufuhr an Kohlenhydraten… aber das hab ich ja bereits mehrfach gebloggt.
1. Palmer JR, Boggs DA, Krishnan S, Hu FB, Singer M, Rosenberg L. Sugar-sweetened beverages and incidence of type 2 diabetes mellitus in African American women. Arch.Intern.Med. 2008;168:1487-92.