Bereits in früheren Blogs habe ich Studien erwähnt, in den auf die verschiedenen Fraktionen oder Subgruppen des LDL Cholesterols – das umgangssprachliche „schlechte“ oder „böse“ Cholesterol – hingewiesen wurde. Mit einer neueren Methode haben nun Forscher aus Griechenland und Frankreich das Nicht-HDL (besteht zum grössten teil aus LDL) sowie das HDL Cholesterol (das „gute“ Cholesterol) genauer unter die Lupe genommen (1). In der eher unbekannten Zeitschrift Hellenic Journal of Cardiology haben die Forscher die Ergebnisse ihrer Untersuchung an rund 50 Patienten mit nachgewiesenem und rund 40 Patienten ohne Herzinfarkt veröffentlicht.

Die gesamte Menge an Nicht-HDL war zwischen den beiden Gruppen nicht unterschiedlich. Aber bei den Infarktpatienten enthielt das Nicht-HDL mehr Fett und weniger… Cholesterol. Zudem hatte das Nicht-HDL auch weniger so genannte hochungesättigte Fettsäuren (u.a. die beiden in Fischölen vorkommenden EPA und DHA). Beim HDL sah es fast ähnlich aus. Obwohl die gesamte Menge an HDL bei den Infarktpatienten niedriger war, enthielt es wiederum mehr Fett und weniger… Cholesterol.

Dieses Beispiel zeigt wiederum die Notwendigkeit einer differenzierteren Betrachtung des LDL Cholesterols (dem Hauptanteil des Nicht-HDL), aber auch des HDL Cholesterols auf. Dies bedeutet auch, dass die Aussagekraft der vielen Studien, in denen „nur“ die gesamte Menge and LDL oder HDL gemessen wurde, vielleicht überdacht werden sollte…

1. Papathanasiou A, Kostara C, Cung MT et al. Analysis of the composition of plasma lipoproteins in patients with extensive coronary heart disease using 1H NMR spectroscopy. Hell.J.Cardiol. 2008;49:72-8.