Seit geraumer Zeit steht eines der Vitamine im Zentrum des Interesses. Vitamin D soll für fast alles gut sein und vor einem Mangel an Vitamin D wird oft gewarnt. Soll man den Status abklären, wenn man keinerlei Symptome hat? 

Die Ernährung wird ständig mit neuen Trends konfrontiert. Bei den Vitaminen dreht sich zurzeit alles um das Vitamin D (und im Winter um das Vitamin C). Als Biomarker gilt der Gehalt an 25-Hydroxivitamin D im Serum, aber es herrscht kein Konsens über die Referenzwerte. Es gibt daher keine Einstimmigkeit darüber, ab welchen Werten man versuchen sollte, den Gehalt an Vitamin D im Körper zu erhöhen.

Das Vitamin D nimmt unter den Vitaminen eine Ausnahmestellung ein: Es ist eigentlich gar kein Vitamin, sondern ein Hormon. Der Bedarf wird hauptsächlich durch Synthese in unserer Haut mit Hilfe der UV-Strahlung der Sonne gedeckt. Die Zufuhr über die Nahrung ist in der Regel marginal. Im Falle eines Mangels wird aber selten empfohlen, ein Sonnenbad zu nehmen (…die Angst vor Hautkrebs…). Supplemente, geschluckt oder gespritzt, scheinen der bevorzugte Weg für viele zu sein. Da Vitamin D unterdessen mit vielen Zivilisationskrankheiten assoziiert wurde, stellt sich die Frage, ob alle ihren Vitamin D Status ermitteln sollten. Die U.S. Preventive Task Force hat sich dieser Frage angenommen und kommt zu einem klaren Schluss: Es gibt nicht ausreichend Evidenz, um ein Screening des Vitamin D Gehalts bei Erwachsenen zu empfehlen, wenn sie keine Symptome aufweisen.

LeFevre ML. Screening for vitamin d deficiency in adults: U.S. Preventive services task force recommendation statement. Annals of Internal Medicine 2015; 162:133–140.