Kaum erschienen und schon wird mit ihr auf der Webseite einer internationalen Kiwi Marketingorganisation geworben. Es geht um eine achtwöchige Studie aus der Taipei Medizinische Universität in Taiwan, in der der Einfluss von täglich zwei Kiwis à rund 100 g auf Blutfette und weiteren Indikatoren für Herz-Kreislauf-Erkrankungen untersucht wurde. Das Ergebnis der Studie an 43 Erwachsenen mit erhöhten Blutfettwerten: Das „gute“ HDL-Cholesterol war nach acht Wochen im Blut erhöht, ebenfalls der Vitamin C und E Gehalt und eine ungünstige Veränderung des „schlechten“ LDL-Cholesterols wurde gedämpft. Das Ergebnis ist also sicherlich im Sinne der Kiwi Vermarkter. Die Studie hat aber ein kleines Problem: sie wurde schlecht kontrolliert. Na ja, sie wurde eigentlich überhaupt nicht kontrolliert. Alle Studienteilnehmenden wurden einmal vor Beginn der „Kiwi Supplementierung“, einmal nach vier Wochen und einmal nach acht Wochen untersucht. Niemand diente als Kontrolle, d.h. niemand hat acht Wochen lang KEINE Kiwis erhalten. Somit ist es unmöglich, die beobachteten Effekte auf den Konsum der Kiwis sauber zurückzuführen. Die Studie hat leider wissenschaftlich eine komplett unzureichende Qualität. Irreführendes Marketing wird also auch bei den Kiwis betrieben :-).
Das Fazit: Ob die Studie brauchbar ist oder nicht, ist aber eigentlich Nebensache. Kiwis schmecken. Da soll doch egal sein, ob sie nun ein paar Blutwerte verändern oder nicht.
Chang and Liu. Effects of kiwifruit consumption on serum lipid profiles and antioxidative status in hyperlipidemic subjects. Int J Food Sci Nutr. In Druck, 2009.