Der Einzug der Evidenzbasierten Ernährung schreitet voran. Wie bei der Evidenzbasierten Medizin mit ihrem Ziel der Herleitung von konkreten und auf wissenschaftlichen Fakten basierenden Empfehlungen werden auch in der Ernährung die Empfehlungen mehr und mehr aufgrund solider Tatsachen hergeleitet. Auch wenn es erstaunen mag, nicht alle (noch aktuellen) Ernährungsempfehlungen sind heute solide wissenschaftlich verankert. Beim Kaffee dürfte es aber im Gegensatz zu anderen Lebensmitteln keinen grossen Widerstand gegen die Anpassung der Empfehlungen geben.
Ein internationales Forschungsteam hat Mitte Dezember 2009 seine Ergebnisse bezüglich des Zusammenhangs zwischen Kaffeetrinken und der Häufigkeit, an Diabetes Typ 2 zu erkranken, in der Topzeitschrift Archives of Internal Medicine veröffentlicht. In einer nach Goldstandard der Evidenzbasierten Ernährung durchgeführten systematischen Zusammenfassung der bestehenden 18 Studien an insgesamt über einer halben Million Personen bestätigte das Forschungsteam die bereits seit Jahren bekannte Beobachtung, dass mit steigenden Kaffeekonsum eine geringere Häufigkeit von Diabeteserkrankungen gesehen wird. Neu ist das Teilergebnis, dass das gleiche Bild auch bei entkoffeiniertem Kaffee und Tee vorliegt. Die Schlussfolgerung lautet: Mit jeder pro Tag getrunkenen Tasse Kaffee beobachtet man eine um 7 % niedrigere Gefahr der Diabeteserkrankung.
Huxley et al. Coffee, decaffeinated coffee, and tea consumption in relation to Incident type 2 diabetes mellitus: A systematic review with meta-analysis. Arch.Intern.Med. 169:2053-2063, 2009.