Viele Lebensmittel kämpfen mit einem negativen Image und Kaffee ist hier keine Ausnahme. So ist Kaffee zum Beispiel immer noch mit dem Mythos des Wasserräubers umgeben. Dies müsste aber nicht sein, denn die dem Mythos wohl zugrunde liegende Studie aus dem Jahre 1928 kann nicht gerade als Evidenzstark eingestuft werden (1). Gerade mal drei Personen wurden untersucht und beim genauen Lesen der Tabellen in der Publikation sieht man beim besten Willen keine einheitlich grössere Harnmenge nach Einnahme von Koffein oder der beiden verwandten Substanzen Theobromin und Theophyllin…

Das Image des Kaffees hat aber in den letzten Jahren – zumindest in der Wissenschaft – einen Wandel erfahren und regelmässiger Konsum von Kaffee wird mehr und mehr als etwas Positives eingestuft. Eben erschienen sind die Ergebnisse einer prospektiven Studie des finnischen Instituts für Gesundheit in Helsinki über den Kaffeekonsum und dem Risiko für die Parkinson-Krankheit, einer Erkrankung des zentralen Nervensystems mit Störungen des Bewegungsapparates. Bei den zu Studienbeginn knapp über 6700 Männern und Frauen im Alter von 50 bis 79 Jahren wurde nach 22 Jahren Beobachtungszeit und verglichen mit Nicht-Kaffee-Trinkenden eine bemerkenswerte niedrigere Häufigkeit der Parkinson-Krankheit bei den Leuten beobachtet, die täglich 10 oder mehr Tassen Kaffee tranken (2). Ein niedrigeres Krankheitsrisiko bei höherem Kaffeekonsum wurde in anderen Studien zumindest teilweise auch bei Diabetes und Herz-Kreislauf-Erkrankungen beobachtet. Aber hierzu gibt es bestimmt mehr Informationen in einem späteren Blog.

1. Eddy NB, Downs AW. Tolerance and cross-tolerance in the human subject to the diuretic effect of caffeine, theobromine and theophylline. J.Pharmacol.Exp.Ther. 1928;33:167-74.

2. Saaksjarvi K, Knekt P, Rissanen H, Laaksonen MA, Reunanen A, Mannisto S. Prospective study of coffee consumption and risk of Parkinson’s disease. Eur.J.Clin.Nutr. 2008;62:908-15.