Herzinfarkt, Diabetes und Übergewicht werden gerne als einige der Folgen des Fettkonsums betrachtet. Insbesondere bezüglich des Übergewichts scheint dies nachvollziehbar zu sein. Für Laien zumindest. Fachleute kennen hingegen viele Gründe, weshalb Nahrungsfett nicht automatisch fett macht. Dass Nahrungsfett nichts mit dem Einlagern von Körperfett zu tun haben muss, wurde kürzlich in einer der grössten zurzeit laufenden Studie – der EPIC Studie – eindrücklich gezeigt.

Bei rund 90’000 Erwachsenen aus fünf europäischen Ländern wurde über mehrere Jahre lang beobachtet, wie sich das Körpergewicht in Abhängigkeit der Art und Menge der gegessenen Fette verändert (1). Das Ergebnis lautete: Absolut kein Zusammenhang zwischen der Art, aber auch der Menge des Nahrungsfettes und der Veränderung des Körpergewichts. Für Fachliteratur lesende Fachleute ist dies alles andere als erstaunlich. Deshalb erstaunt es, dass heute noch Ernährungsorganisationen vor Nahrungsfett mit der Begründung einer erhöhten Gefahr der Gewichtszunahme warnen.

1. Forouhi NG, Sharp SJ, Du H et al. Dietary fat intake and subsequent weight change in adults: results from the European Prospective Investigation into Cancer and Nutrition cohorts. Am.J.Clin.Nutr. 2009;In Druck.